Trainer Detlef Rauchschwalbe musste beruflich bedingt weiter auf Thomas Stennes verzichten, dafür sprang erneut Nico Neuer ein und feierte nach der Pause sein Debüt für die HSG in der Verbandsliga. Auch der Trainer der Gäste, Dennis Eichhorn, hatte 13 Spieler zur Verfügung, da er auf den ehemaligen Bundesliga-Spieler Arne Niemeyer verzichten musste.
Mit dem schnellen 1:0 durch Erik Fornefeld und dem 3:1 durch Malte Werning in der 4. Minute gelang der Ersten ein ordentlicher Start in die Partie. Anschließend klappte aber zunächst nichts mehr im Spiel der HSG. Bis zur 12. Minute legten die Gäste einen 6:0-Lauf hin und kippten das Spiel ohne größere Probleme. Zu allem Überfluss brach sich Benedikt Goesmann in dieser Phase, nach einer unglücklichen, aber völlig unabsichtlichen Abwehraktion seines Gegenspielers, die Nase und wird der Mannschaft nun erstmal fehlen. Im Angriff verrannte man sich in erfolglosen Einzelaktionen, Ballverluste wurden mit Tempogegenstößen bestraft und auch im Positionsspiel konnte Hahlen immer wieder viel zu leicht abschließen. Dazu war die Abwehr auch im Kopf zu langsam, so das von Christian Harst parierte Bälle als Abpraller generell wieder bei Hahlen landeten. Somit konnte Hahlen den Vorsprung über die Zwischenstände 5:10 und 7:13 weiter ausbauen. Benedikt Goeken und Jonas Schäfers konnten mit ihren Treffern vor der Halbzeit den Rückstand bei 6 Toren halten. Damit zeigte die Mannschaft ausgerechnet vor eigenem Publikum eine der mit Abstand schwächsten Halbzeiten in dieser Saison.
Wenn es schon spielerisch nicht wie gewünscht lief, wollte die Mannschaft ihre Zuschauer in der 2. Hälfte zumindest mit Kampf und Leidenschaft überzeugen. Und das gelang ab der ersten Sekunde nach Wiederanpfiff. Insbesondere in der Abwehr wurde geackert, die Gegenspieler offensiv angegriffen und der Nebenmann unterstützt. Die Würfe, die noch auf das Tor kamen, waren zum großen Teil sichere Beute von Nico Neuer. Mit dieser Abwehrleistung konnte auch die HSG einfache Tore im Tempospiel erzielen, wie Tobias Schnelle zum 11:16. Nach dem 12:16 konnte die HSG auch in Unterzahl den Rückstand zunächst bei 4 Toren halten. Weiter ging die Aufholjagd beim 14:18. Grundlage war weiter die Abwehrleistung und im Angriff kaschierte ein mit 7 Treffern in der 2. Hälfte überragender Yannic Hennemann die spielerischen Mängel an diesem Tag. Als die Erste den 6-Tore Rückstand beim 18:18 bereits in der 39. Minute aufgeholt hatte, hatte Yannic bereits 4 Treffer in dieser Halbzeit erzielt. Wenig später gelang Erik mit dem 19:18 die erste Führung seit langer Zeit für die HSG. In der Folge entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch mit wechselnden Führungen. Zunächst konnte Hahlen wieder in Führung gehen, bis Jannik Grebe zum 21:20 traf. Vom 22:22 trafen Erik und Yannic zum 24:22. Nach dem 24:23 hatte die Erste in Überzahl die Chance, sich einen Vorsprung zu erarbeiten und steuerte zweimal frei auf das gegnerische Tor zu, allerdings machten die Schiedsrichter genau in diesen Situationen mit einer interessanten Regelauslegung zweimal ein Stürmerfoul am Kreis aus und die HSG konnte die Überzahl nicht nutzen. Hahlen nutzte die Chance zum Ausgleich und so ging es beim 25:25 in die letzten 5 Spielminuten, in denen es für die Erste zu einem Déjà-vu-Erlebnis kam. Schon im Hinspiel gab man das Spiel in den letzten Minuten aus der Hand und auch im Rückspiel konnte Hahlen die Schlussphase für sich entscheiden. Die Verantwortung für den entscheidenden Treffer zum 25:27 übernahm der achtfache Torschütze Thielking. Daniel Wiemann konnte nur noch auf 26:27 verkürzen und dieser Treffer war bezeichnend für das Angriffsspiel der HSG an diesem Tag: Daniel musste sich die Situation selber schaffen und sich ohne vorherige Unterstützung von den anderen Positionen im 1 gegen 1 durchsetzen. Dem HSG-Rückraum gelang es in diesem Spiel einfach nicht, den Druck über mehrere Positionen hoch zu halten und die Kreisläufer und Außen in Szene zu setzen.
Die Niederlage hat sich die Erste mit der schwachen ersten Halbzeit ganz alleine zuzuschreiben. Die Mannschaft ärgert sich maßlos, dass man sich den eigenen Zuschauern so schwach präsentiert hat. Aber daraus wird das Team lernen und sich ab Dienstag akribisch auf das nächste Auswärtsspiel in Gütersloh (Sonntag, 17 Uhr) vorbereiten und vor allem die Fehler im viel zu statischen und auf Einzelaktionen ausgelegten Angriffsspiel aufarbeiten. Gütersloh hat im Abstiegskampf mit zwei Siegen in Folge wieder alle Chancen und wird dementsprechend hochmotiviert in diese Partie gehen!
Die Mannschaft bedankt sich bei allen Zuschauern für die Unterstützung!!
Spieler: Christan Harst, Nico Neuer, Florian Schröder, Benedikt Goesmann (1), Malte Werning (1), Michael Schadomsky (4/3), Jonas Schäfers (3), Erik Fornefeld (3), Jannik Grebe (2), Daniel Wiemann (1), Benedikt Goeken (2), Yannic Hennemann (7), Tobias Schnelle (2)
Spielfilm HSG AB - Hahlen: 1:0; 1:1; 3:1; 3:7 (12. Min); 5:10; 7:13 (24. Min); 9:14; 10:16 (HZ) 12:16; 14:18; 18:18 (39. Min); 19:18; 19:20; 21:20; 22:22; 24:22; 25:24; 25:25 (55. Min); 25:27; 26:27 (Ende)
TSV Hahlen: Thielking (8), Wiese (7), L. Höltkemeyer (6), Rodenberg (3), F. Höltkemeyer (2), Moews (1), Becker, Kanning, Meyer, Roesener, Suelberg-Tewes, Weng, Wilken-Johannes
Schiedsrichter: Marcus Heins und Christian Voigt
Zeitstrafen: 3 (Werning, Hennemann (2)) - 3 (Roesner, Moews (2))
Siebenmeter: 3/3 (Schadomsky 3/3) – 2/2 (Thielking 2/2)
Gegner: HSG Gütersloh - Spieltag: Sonntag, 02.04.2017 - Anpfiff: 17:00 Uhr - Spielort: Sporthalle Städtisches Gymnasium Halle C, Bismarkstraße 26, 33330 Gütersloh